Freitag, 20. Juni 2014

Der Pornostar



Ich bin heute mit 30 Verfechterin von Natürlichkeit. Meine Haare sind echt und nicht gefärbt. Auch meine Nägel und mein Teint sind echt. Von mogeln mit Speck-Weg Unterwäsche halte ich nichts. Und ja, auch wenn die Zeit ihre Zeichen hinterlässt, kann ich sagen: mein Arsch sieht immernoch besser aus als der einer blondierten 20 jährigen Extentions-Barbie-Bitch.

Der Weg zur Natürlichkeit war lang. Beziehungsweise auch ich hatte meine „Nutten-Phase“ durch. Ich hatte lange schwarz-blau gefärbte Locken, grüne Kontaktlinsen, geklebte Wimpern, Plastik-Nägel und ich war braun gebrannt von der Klapp-Karibik. Eigentlich sah ich in Wirklichkeit so aus, als würde ich darunter schlafen. Naja. So war das damals. Damals als man noch weiße Stiefel trug und, ja, es war damals cool. Später dann verhöhnt. Und heute feiern weiße Pumps endlich ihr Comeback! Darüber freue ich mich wahnsinnig!
Jedenfalls hatte ich zu dieser Nutten-Zeit auch den passenden Freund.

Alles begann so:

Ich war blutjunge 19 und steckte mitten im Abi. Meine damalige beste Freundin (heute ist sie glücklich verheiratet und hat zwei Kinder) und ich ließen keine Party aus. In ganz Köln waren wir bekannt. Schließlich hatte ich was mit dem Veranstalter der besten Partys in Köln. Somit wusste ich immer wo was los war... Um diesen Kerl geht es jedoch nicht.
Eines Tages schrieb ein alter Bekannter meiner Freundin, der uns beim Feiern sah und wollte mich kennenlernen. Ach, ich hielt nichts von Blind Dates, aber ich vertraute meiner Freundin und traf mich mit ihm.
So und jetzt haltet euch fest! Er passte damals zu mir Tussi wie die Faust aufs Auge. Er war Body Builder, blond, Sonnenbank braun und fuhr einen dicken BMW. Meine Fresse, wir zusammen waren die „Manni und Uschi“ der damaligen Zeit. Es war großartig.
Es funkte sofort und wir wurden ein Paar.
Damals (auch wie heute) fackelte ich nicht lang und landete ziemlich schnell mit ihm in der Kiste. Na, was sagt man Body-Buildern nach? Kleine Eier! Stimmt! Wenig Durchhaltevermögen! Stimmt!
Aber dieser Junge hatte einen sowas von dicken Schwanz! Ich wusste nicht ob ich mich überhaupt soweit dehnen konnte ohne vorher eine Geburt hinter mir zu haben. Zu dem Zeitpunkt hatte ich auch nicht die Erfahrung, die ich heute habe und war einfach nur schockiert!
Er war älter und ziemlich erfahren, schließlich wollte er mal Porno-Darsteller werden. Woran es scheiterte weiß ich bis heute nicht.
Jedenfalls „übte“ er mit mir solange bis wir Sex haben konnten ohne das ich Panik hatte innerlich zu zerreissen. Er führte mich und brachte mir eine Menge an Technik bei. Wofür ich ihm bis heute dankbar bin. Aber er nahm mich beim Sex auseinander. Nein, er musste nicht öfter hintereinander können, weil er mich nach einem Mal bereits zerstört hat. Bis dato hatte ich bei Männern das Sagen, aber er warf mich durch die ganze Bude und war dabei auch richtig grob.
Und es gefiel mir!
Die Liebe zerbrach nach ein paar Monaten, aber wir wurden gute Freunde und vögelten weiter fast täglich.
Eines Abends hockte ich auf seiner Couch als er auf dem Boden saß und mich fingerte. Er schien da etwas Neues zu probieren. Denn den Griff kannte ich bisher nicht. Er sah sich oft etwas in einem „Film“ ab. Haha, zur Recherche! Schließlich war es ja sein Berufswunsch.
Peng! Auf einmal wusste ich nicht mehr wie mir geschah und in meinem Kopf explodierte es. In der Ferne hörte ich ein Platschen und ein fasziniertes „Wow“! Zwischen meinen Beinen wurde es nass. Ups, scheisse. Ich wurde feuerrot. Nahm erschrocken die Hand vor den Mund und wisperte ein „Entschuldigung“ als ich die Sauerei auf dem Sofa sah. Wie kann man bitte beim Fingerspiel pinkeln? Schoss es mir durch den Kopf! Er sah mich an als hätte jemand ihm gesagt, dass der Weihnachtsmann tatsächlich existiert. Hä? Sag nicht der steht auf Pisse? „Wow, war das geil!“, sagte er. Oh, nein! „Mir ist das voll peinlich!“, antwortete ich etwas sauer. „Hallo, das kann nicht jede Frau! Freu dich doch!“, meinte er verständnislos. „Wie?“, fragte ich verwundert. „Wie lange ich schon ne Frau haben wollte die das kann!“ Ich kapierte nichts mehr... Und so entdeckte ich meine Gabe.

Anfangs erzählte ich den Männern davon bevor ich mit ihnen ins Bett ging weil ich mich vor deren Reaktion fürchtete. Jedoch schien jeder Typ tierisch darauf abzufahren und wollte es erzwingen. Aber das ging ja nicht so einfach und somit war die Enttäuschung am Ende so groß, dass ich selbst Hand anlegen musste um es ihnen zu zeigen. Alle rasten völlig aus wenn es passierte. Scheinbar weil es ein sichtbarer Beweis ist, dass mir gefällt was sie da tun. Von wegen schauspielerisches Talent und so. Faken kann man das nämlich nicht. Leider.
Später habe ich keinem mehr vorab davon erzählt. Und wenn sie es selbst geschafft haben, waren sie total aus dem Häuschen. Fast so wie der Homo sapiens, als er das Feuer entdeckte...  

Montag, 16. Juni 2014

Mr Perfect (Kapitel 12)



An meine lieben Leser! Es tut mir wahnsinnig leid, dass ich nur noch so selten schreibe... Jedoch habe ich zurzeit mehr zu tun als die gute Carla Kolumna. Ich werde mich bemühen nun mehr Beiträge zu schreiben!

Aber nun weiter im Text! Mr Perfect – wo war ich stehen geblieben?
Beim Jobangebot! Zwischen Zusage und Arbeitsbeginn lagen nur zwei Wochen. Zwischen mir und der anderen Stadt 600 Kilometer. Doch ich überlegte nicht lang und nahm an. Diese einmalige Chance konnte ich mir nicht entgehen lassen.
So, begann ich zu packen... Ich befand mich in einer Art Trance-Zustand ohne zu realisieren, was da wirklich passiert. Familie und Freunden sagte ich schnell Bescheid. Die Reaktionen wechselten von tiefer Bestürzung und ehrlicher Freude.
Mr Perfect sagte ich ungefähr eine Woche vor Abreise, dass ich Bonn verlasse. „Ich freue mich für dich!“, sagte er. Na, toll! „Sehen wir uns noch bevor ich fahre?“, wollte ich wissen. Ich hasse Abschiede, aber so langsam hatte ich Übung darin. Ich konnte nicht gehen ohne ihn nochmal zu sehen.

Wie immer kam er nachts nach dem Feiern. Mein Bude war schon halb in Kartons verpackt und es sah definitiv nach Auszug aus...
Er drückte mich zu Begrüßung ganz fest. Ließ los und sah sich erschrocken in meiner Wohnung um.
Schon komisch, er war da, als ich mit nichts ausser einem Bett und einem Schrank einzog. Und nun wo sich alles im Rückwärtsgang wiederholt steht er drei Jahre später wieder hier. Er sah verwirrt aus, als könne er es nicht fassen. Als hätte ich gelogen und er bis zur letzten Sekunde gedacht, ich würde Blödsinn erzählen.
Er sah mich wieder an. Nahm mein kleines Gesicht in die Hände und küsste mich. Im Bett hielt er inne: „Gehst du wirklich?“. „Ja“, antwortete ich. Er wand seinen Blick ab. Ich streichelte über seine Wange. Diesmal schliefen wir ganz liebevoll miteinander. Es war toll, aber irgendwie so endgültig. Vielleicht musste das alles sein, damit diese Affäre ein Ende hat. Ich wüsste sonst keinen anderen Weg wie wir es hätten beenden können.
Der Abschied in der Nacht war merkwürdig. Ich bat ihn nochmal zu kommen, bevor ich fahre. Doch er schaffte es nicht und der Tag der Abreise rückte näher.
Wer sich jetzt eine Szene wie in einem Liebesfilm vorstellt liegt falsch. Kein Mr Perfect, der mit einem Taxi hinter dem Wagen her fuhr um mich aufzuhalten. Um mir zu sagen, dass ich bleiben soll!
Insgeheim hätte ich es mir gewünscht. Aber geblieben wäre ich dennoch nicht. Ich drücke die „Reset“-Taste in meinem Leben! Mt 30 einen Neuanfang zu wagen ist hart. Tatsächlich war es schlimmer als ich es mir vorgestellt habe...
Das war eigentlich das Finale was ich schreiben wollte. Ich wollte sagen, dass Mr Perfect nicht gleich Mr Right ist. Und das die Entfernung genau das richtige war um dies zu begreifen.

Aber:
Nach zwei Monaten besuchte ich meine Lieben in Bonn. Und auch Mr Perfect erzählte ich von meinem Besuch. Ich hatte solche Sehnsucht nach ihm. Da ich meine Wohnung noch drei Monate behielt schlief ich dort. Wie es sich gehört ging ich am Samstag mit meinen Mädels auf die Piste und traf auf Typen mit denen ich mal was hatte. Wie Geier grinsten sie mich an, schienen abzuwarten bis ich betrunken genug war um dann die Chance auf Wiederholung zu nutzen. Ich hatte gar keinen Bezug mehr zu all dem. Ich fühlte mich so weit weg.
Irgendwie wurde mir bewusst, was in all den Jahren der Grund für meine Taten war. Wieso ich immer den heißesten Typen im Club abschleppen musste. Das zu schaffen war wie eine Mission. Und ich habe wirklich jeden bekommen, den ich wollte. Es war eine Selbstbestätigung. Ich war mit mir und meinem Leben unzufrieden. Ich wollte was ändern aber es klappte nicht. Jetzt wo ich (fast) alles habe was ich wollte, brauchte ich diese Bestätigung einfach nicht mehr. Es interessierte mich nicht.
Ich feierte also munter mit meinen Besten und freute mich über den tollen Abend. Beim Tanzen ließ ich meinen Blick schweifen und BOOM. Da war er. Mr Perfect! Okay ich brauchte was zu trinken. Wodka Cranberry bitte!!! Ich kam auf einmal nicht mehr klar. So aufgeregt war ich. Fuck! Was ist los mit mir? Was soll ich tun? Meine Freundin sah meine Verwirrung: „Was is los?“ Ich zeigte auf ihn. „Krass, ich hab ihn nicht erkannt, aber ich hätte direkt gesagt, dass ist dein Mann!“, meinte sie.
Darauf antwortete wahrscheinlich mein betrunkenes ICH: „Ach, ich liebe ihn!“ Ähm, bitte??? Was hab ich da gesagt? Meine Freundin sah mich an und lachte. „Ich wusste es!“, sagte sie.
Der Club war voll und ich feierte und trank einfach weiter, um meine Gedanken weg zu spülen. Plötzlich stand meine Beste vor mir und meinte: „Ich muss dir jemanden vorstellen!“ Hä? Und wen hatte sie im Schlepptau?
„Hei, Babe!“, hauchte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Und ein so natürlich vertrauter Duft kroch mir in die Nase. Er umarmte mich und ich schloss die Augen. Es war still. Alles wiederholte sich in dem Club in dem wir uns kennenlernten. Ich kam ihm sehr nah und vergaß dabei seine Freundin.
„Babe, lass uns gehen!“, flüsterte er mir zu. Bevor ich ihm noch näher kam, schließlich waren Freunde von ihm da. Die frische Luft draußen knallte mich weg. Ich nahm ein Taxi und er kam zu Fuß nach, damit keiner Verdacht schöpfen konnte. Nachdem ich ihm im Club so auf die Pelle gerückt bin.
Im Taxi merkte ich, wie schlecht mir wurde. Ich konzentrierte mich: Nicht kotzen, nicht kotzen, nicht kotzen! Zum Glück, habe ich was das angeht eine Bomben Körperbeherrschung! Kotzen im Taxi ist nicht nur peinlich, sondern auch echt teuer.
Im Treppenhaus, musste ich nach dem anstrengenden Weg zur Haustüre ein Nickerchen machen.
Ein Klopfen weckte mich. Mr Perfect stand an der Haustür. Ich öffnete. „Alles okay? Soll ich lieber gehen?“, fragte er. „Ja, bitte geh!“, flehte ich. Da ich schon merkte wie es mir hochkam. Soll mein Mr Perfect sehen wie ich mich übergeben? Nein! „Wie bitte?“, meinte er. „Geh jetzt einfach!“, sagte ich mit letzter Kraft, schloss meine Türe auf. Knallte sie zu und hörte wie er mir „Blöde Kuh!“ hinterher schrie während ich im Strahl kotzte. Nicht mal das Klo hab ich getroffen. Glückwunsch!
Ich schmiss mich ins Bett und diskutierte per SMS weiter mit ihm und eröffnete ihm dann, dass ich ihn liebe. Doppelt Glückwunsch! Schlafen! Vergessen!
Auf den guten alten Filmriss war kein Verlass, wenn man ihn mal brauchte! Verflucht! Ich wusste noch alles. Großartig.
Am nächsten Tag entschuldigte ich mich circa 100 Mal! Ich hab das Wiedersehen versaut!
Dabei wollte er mir bloß helfen. Aber ich mache sowas immer mit mir selbst aus. Sogar meine besten Freunde haben mich noch nie so gesehen. Es hat ihn wohl verletzt, dass ich ihn weg geschickt habe. Aber er verzieh mir. Über die Sache mit den drei Worten sprachen wir nicht. Was mir ganz recht war. Durch die Entfernung wurde es mir irgendwie bewusst. Aus den Augen aus dem Sinn, funktioniert in diesem Fall nicht. Ich habe tiefe Gefühle. Immer wenn ich ihn sehe knallt es bei mir. Bisher habe ich diese Gefühle immer abgetan und runter gespielt. Denn wenn man nicht verknallt ist, kann es doch auch nicht echt sein, oder? Denn ich bin nicht verliebt im klassischen Sinne. Viele glückliche Paare erzählen mir oft von dem „Ich-wusste-es-sofort-Phänomen“. Also, dass sie es gleich bei der ersten Begegnung spürten, dass es ihr Gegenstück sei. Dieses Gefühl habe ich wenn wir uns küssen. Und die bloße Erinnerung daran macht mich wahnsinnig.
Willkommen im JETZT! In einer Woche bin ich wieder in Bonn. Dann wollen wir uns sehen. Ich bin gespannt. Und diesmal trinke ich garantiert nichts. Aber was mache ich dann? Ihm sagen, dass ich ihn für mich will? Das habe ich wie ihr wisst bereits mal probiert und einen Absturz kassiert. Und ausserdem hat er eine Freundin und uns trennt neben dieser Tatsache auch eine große Entfernung. Mache ich mich lächerlich? Oder ist es an der Zeit endlich was zu tun? Ich weiß nur, dass ich dieses Gefühl mit keinem anderen habe und er mir einfach nicht aus den Kopf geht... Fuck!


Fortsetzung folgt...


Cheers

Donnerstag, 1. Mai 2014

Tasty



Während des Studiums fing ich bei einem Startup Magazin an. Ich musste nehmen was ich kriegen konnte, um Texte veröffentlichen zu können. Also gingen wir eines Abends auf Promotour zu einer Cluberöffnung. Es war mein Debüt und ich sollte als der „professioneller“ Schreiberling im Bunde mein Können unter Beweis stellen... Pffff... Da die Bande recht neu war, stand auf den Visitenkarten à la Selfmade meine private Handynummer. Ziemlich dämlich im Nachhinein...

Ein Typ, starrte mich die ganze Zeit an. Sieht ja auch ziemlich bescheuert aus, so mit Stift und Notizblock im Club.
Er kam rüber und mein Scheiss Fotograf war unterwegs... „Hei, was machst du denn da?“, fragte er. Er war ganz süss, aber recht jung. Blondes Haar, blaue Augen, schmal und er stank nur nach Schnösel. Die kleinen Richy Richs erkenne ich sofort. Dezent stilbewusst, nur teure Klamotten mit dieser gewissen Arroganz, die ihnen eben angeboren ist. „Ich schreibe über das Event hier einen Bericht“, antwortete ich trocken und hielt auf Zehenspitzen Ausschau nach dem Knipser. Wo war der Penner? „Ach, das ist aber interessant!“, sagt er und so meinte er es auch. Ich erzählte ihm ein bisschen über das Magazin und drückte ihm meine Visitenkarte in die Hand. Dann sah ich endlich den Fotografen und verabschiedete mich.
Am nächsten Montag saß ich in der Redaktion meines anderen Nebenjobs. Ja, ja, als Journalismus-Studentin muss man eben nebenbei viele freie Jobs machen um was zu lernen. Jedenfalls, bekam ich eine SMS einer unbekannten Nummer. „Du bist echt süß!“, stand darin. Hä? Egal, ich hatte so viel zu tun, dass ich erstmal nicht antwortete. Später schrieb ich: „Wer bist du?“
„Du hast mir am Samstag deine Nummer gegeben!“, kam sofort zurück. Als hätte er das Handy die ganze Zeit in der Hand gehabt und nur auf meine Antwort gewartet. Creepy!
Scheisse, da fiel mir auf wie viele Visitenkarten ich verteilt hatte. Aber ich wusste, dass es nur der kleine Schnösel sein konnte. Und er war es auch! Mmmh.
Diese Typen haben von Haus aus ein enormes Selbstbewusstsein. Wahrscheinlich weil sie es gewohnt sind alles zu bekommen was sie wollen. Mit einer mir unerklärlichen Sicherheit umwarb er mich. Schrieb mir wie toll er mich findet und wie gerne er sich mit mir treffen möchte. Das imponierte mir irgendwie.

Schließlich willigte ich eines Abends ein. Seine Wohnung hatte er in Köln, aber war zu Besuch bei seinen Eltern in Bonn und meinte es wäre keiner da.
Es begann grade zu schneien als ich aus der Türe bin und ihn im Auto vor der Türe sitzen sah. Er schien nervös, stellte mir während der 10-minütigen Fahrt um die 1000 Fragen. Anstrengend! Wir hielten endlich vor einer schicken cremefarbenen Villa mit Säulen am Eingang. Als er die Tür öffnete glich der Flur einem Empfangsaal mit geschwungener Treppe nach oben, die man sonst aus Filmen kennt, wenn eine hübsche Frau im Abendkleid runter stolziert. Statt der hübschen Frau, kam ein kleiner alter Mann mit gelocktem grauen Seiten-Haar die Treppe runter gehopst. Ach, sooo keiner da! Geil eh! „Hallo, Papa!“, flötete er. Ich stellte mich höflich vor. „Mein Vater ist Anwalt und hat sein Büro im Haus“, erklärte er mir. Wir gingen ne Menge Treppen hoch bis wir im Dachgeschoss ankamen. Hier pflasterten FC Bayern Schals und Poster gradezu jede Wand. Oh, Mann. Naja, er selbst ist Fußballer in Bonn und studiert Sportmanagement in Köln. „Gut auf dem Papier“ der Junge. Heißt er kommt aus gutem Hause, hat eine steile Karriere vor sich und somit Knete. Heißt aber auch, dass er sicher nicht gut im Bett sein wird. Wollte ich das überhaupt rausfinden? Wobei ich eigentlich wieder zu alt für diesen Jungen war. Haha, ich komme mir hier echt vor wie eine Milf. Nein, es sind diesmal nur drei Jahre Unterschied. Dennoch wirkte er durch sein kindliches Gesicht irgendwie jünger... Wir saßen auf dem Bett seines Jugendzimmers und unterhielten uns. Es war ganz nett. Ein paar Stunden später fuhr er mich Heim. Nichts gelaufen. War auch gut so. Grade als ich zuhause rein kam, schreib er mir: „Ich hätte dich wirklich gern geküsst!“
Er ist wie ein Esprit-Outfit, gar nicht mein Stil, aber mal anprobieren kann ja nicht schaden. Oder?
Na gut, Kleiner! Ein paar Tage später fand ich mich wieder auf seinem Bett. Dieses Mal knutschen wir rum. Er riss seinen kleinen Mund ziemlich weit auf und stopfte mir seine ganze Zunge in den Mund um sie dann wie einen toten Fisch darin verharren zu lassen. Wirklich?
Ich war eindeutig die Erfahrene, heutzutage hat das nicht mehr viel mit dem Alter zu tun finde ich. Jedenfalls zog ich ihn aus. Oben rum war er sehr schmächtig. Scheiße, meine Arme schienen dicker als seine. Dafür war sein Arsch der Hammer und die durchtrainierten Fußballerbeine waren auch nice! Ich konnte mir bei den Proportionen nicht vorstellen was mich in seiner Hose erwartet. Als ich seinen Schwanz sah war ich überrascht! Riesig! Diese Tatsache untermauert meine Theorie, dass erfolgreiche Männer einen großen Schwanz haben. Bisher hatten alle Anwälte, Fotografen, Psychologen oder weiß der Geier einen Großen. Ist wohl von der Natur und dem Schicksal so vorgesehen. Ohne großen Schwanz, keine große Karriere. Mit einer guten Ausstattung fühlt Mann sich wohl gut und dies wirkt sich aufs Selbstbewusstsein aus. Na dann! Bei Brüsten ist das anscheinend nicht so. Als Frau erreicht man beim Mann nur mehr damit... Erfolg ist das nicht wirklich. So zurück zum Geschehen. Wo war ich? Ah ja, sein Schwanz. Wenn er jetzt damit noch umgehen kann, dann ist alles gut. Seiner Fingerfähigkeit nach zu urteilen gab es allerdings keine Hoffnung. Damals war ich was jünger und zog solche miesen Nummern durch, statt einfach abzuhauen... Selber Schuld! Er sank zwischen meine Beine und leckte mich. Irgendwie machte er dabei komische Geräusche. Ich hob meinem Kopf und sah ihn an. Anscheinend war er total nervös und in seinem eigenen Film. Ich streichelte seinen Kopf um ihn zu beruhigen. Er schien angespannt, wollte mich mit allen Mitteln zum kommen bringen und hatte gleichzeitig Angst davor. So kam es mir jedenfalls vor. Ich tat dem Guten den Gefallen und gab einen feinen Fake-Orgasmus zum besten. Er flippte völlig aus. Prustete in meine Liebste. Oh, Gott, was tue ich mir hier eigentlich an?
Letztendlich schlief ich mit ihm.
Sein Bett war ultra weich und seine Stöße damit auch. Ich beschloss auf dem Boden weiter zu machen, aber das war auch nix. Ich setzte mich auf ihn und gab mein Bestes. War dann ganz okay. Aber Lust hatte ich keine mehr... Ich stieg ab und gab ihm einen Handjob um es möglichst schnell zu beenden. Wenn ich einen Job mache, dann auch verdammt gut! Er kam, zitterte dabei und stöhnte wie ein Mädchen. Zum Glück waren seine Augen geschlossen, denn einen dummen Gesichtsausdruck konnte ich mir in diesem Moment einfach nicht verkneifen. Als er die Augen öffnete war sein Saft überall auf meiner Hand und seinem Bauch verteilt. „Gibs mir!“, hauchte er. Ich schüttelte den Kopf, weil ich nicht kapiert habe was er jetzt noch wollte, war doch alles fertig. „Befiel mir meinen eigen Saft zu kosten!“, meinte er in einem lauteren fast verzweifelten Ton. Woooow, wow, wow! What??? In einem Bruchteil von Sekunden, überlegte ich wie ich reagieren sollte. Er sah mich erwartungsvoll an. Irgendwie war ich angeekelt, irgendwie fand ichs gut! Ich sah auf meine volle Hand, dann zu ihm, dann auf seinen Mund. Ich beugte mich vor und strich über seine Lippen. Er leckte hastig alles ab. „Mehr!“, forderte er. Alles klar! Erst schob ich ihm einen Finger in den Mund, dann würgte ich ihn leicht mit der anderen Hand und schob den zweiten Finger rein. Mir gefiels! Ihm auch! Sein Schwanz wurde sofort wieder steif...

Der Sex war mittelmäßig, ich brachte ihm ein paar Sachen bei. Aber viel besser gefiel mir die Rolle als Mini-Domina. Seine Wünsche wurden jedoch von Mal zu Mal, quasi umso mutiger er wurde, skurriler. Beispielsweise sollte ich ihm befehlen seinen Saft aus einem Sekt-Glas zutrinken. Er stand ziemlich auf Körperflüssigkeiten... Ein bisschen was habe ich noch mitgemacht. Aber hätte ich gewusst, wie der kleine unscheinbare Kerl drauf ist, hätte ich das Outfit mal schön hängen lassen. Nachher ist man immer schlauer!

Via Facebook schickte er mir ein Bild auf die Arbeit mit dem Kommentar: „Das will ich!“ Ich machte das Bild auf und betrachtete es und legte meinen Kopf auf die Seite. Was war das?
Auf den Bildern ließ sich nur schwer erkennen was es sein sollte... Ein Gebilde aus Fleisch und Gummi. Ich habe es mir lange anschauen müssen bis: Extrem Bondage!!! Meine Fresse! Ich drehte mich um um zu checken, dass keiner meiner Kollegen es durch die Glaswände sehen konnte. Puh! Ein Schwanz der so von Gummis zerquetscht und zerdrückt wurde habe ich bisher noch nie gesehen. Wie bei einem Autounfall war ich schockiert und fasziniert zugleich. Fein, die Mini-Domina zu spielen war wirklich für eine gewisse Zeit ganz nett. Das jedoch war zu viel. Sowas muss man können... Ich will ja niemanden verletzten oder gar kastrieren!
Das wars... Ich erfand ein Lügengebilde aus keiner Zeit und bla bla. Bis heute, vier Jahre später, blieb er hartnäckig und schrieb mir ab und zu. Aber ich habe mich nie mehr mit ihm getroffen.


Cheers!

Sonntag, 13. April 2014

Mr Perfect (Kapitel 11)



Eines Morgens wachte ich verwirrt auf. Ich wusste nicht mehr genau was ich geträumt hatte. Aber Mr Perfect spielte dabei die Hauptrolle. Dieser Traum war so real, dass ich mich fragen musste ob ich das bloß geträumt hatte. Hatte ich!
Als ich auf mein Handy sah, war da eine SMS von ihm: Ich hab von dir geträumt! Ehm, das war doch wohl ein Scherz, oder? Zufall! Bloß Zufall! Oder vielleicht doch nicht? Mein romantisches Mädchen Hirn hatte einen anderen Vorschlag: seelische Verbindung. Dummer Vorschlag!
Ich fragte ihn, was er geträumt hat. Anscheinend hatte er mit mir Sex in seinem Büro (Ps: eine Sache die ich unbedingt noch tun muss). Okay. Ein Sex Traum zeugt nicht gerade von seelischer Verbundenheit. Sondern nur von animalischen Instinkten.

„Ich bekomme dich nicht aus meinem Kopf!“, lautete der Inhalt der nächsten Nachricht. Was soll ich darauf antworten? „Ich fühle mich dir schon bei einem Kuss näher, als ihr!“
Das war wieder zu viel! Wieso bist du dann mit dieser Person zusammen? Aussagen und Taten die ich nicht verstehe. Dieser Junge rührt mit einem riesigen Kochlöffel schön in meinem Kopf rum, bis nur noch matschige Pampe übrig bleibt. Ich muss weg von ihm... Vielleicht sollte ich einfach die Stadt verlassen, damit er nachts nicht mehr klingeln kann und alles vorbei ist. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, dass genau das passieren wird.

Irgendwie spüre ich es jedes Mal bevor er kommt. Als würde ich ihn mit meinen Gedanken an ihn zu mir ziehen. Es war wieder Freitag. Es klingelte. Ich ging zum Tor und stand vor ihm. Gleichgültig. Er sah mich an. Fiel mir sofort um den Hals. „Was soll das?“, fragte ich ihn genervt. „Ich will bei dir sein!“
Erstaunt von meiner nicht vorhandenen Selbstbeherrschung ließ ich ihn rein. Er begann mich zu küssen. Ich wies ihn ab. Ich konnte ihn aber nicht mehr nach Hause schicken, da er so dermaßen voll war und ich mir Sorgen machte. Also packte ich ihn in mein Bett und wir schliefen ein. Getrennt, ohne Kuschelecke.
Morgens fummelte er an mir rum... Im Halbschlaf merkte ich, dass er mich bereits halb ausgezogen hat. Fuck! Dabei war ich gestern so standhaft! Mann!
Die Worte die ich dann sagte kamen ganz sicher nicht aus den Lippen an meinem Kopf.
„Komm wir gehen duschen!“ Er legte sein Gesicht auf meins und flüsterte mir „Okay“ ins Ohr. Mein Bad ist recht klein. Jedoch schaffte ich es bereits mit zwei Freundinnen darin zu stehen. Die eine schminkt sich während ich der anderen die Haare machte. Somit war zusammen duschen kein Problem. Ich stieg schon mal in die Dusche als er sich noch die Zähne putzte. Und mir durch die durchsichtige Duschwand zusah. Es war alltäglich und dennoch richtig heiß. Dann schob er die Türe auf und stieg zu mir rein. Wir küssten uns unter dem warmen Wasserstrahl der auf uns nieder prasselte. Ach, ich liebe gemeinsames Duschen. Erst ganz sanft, dann immer wilder. Ich drehte mich um und wir küssten uns weiter über meine Schulter. Ich rieb mich an ihm und er massierte mit einer Hand meine Brust und mit der anderen Hand meine Perle. Dann stoppt er mit dem Küssen, nahm meinen Kopf und drückte ihn gegen die kalten Fliesen. Seine Hände gruben sich in mein Becken und zog es zu sich. Das Wasser lief mir jetzt nur noch über den Arsch. Meine Haut bekam eine Gänsehaut aus Geilheit und Kälte. Vorsichtig drang er ein. Ich stütze mich mit den Händen an der Wand ab und federte so seine harten Stöße ab. Mein Gestöhne halte in dem kleinen Bad schnell auf. Er nahm meinen nassen Schopf und zog mein Gesicht mit einem festen Ruck zu sich um mich dann wieder zu küssen... Es war einfach zu geil. Genug geduscht! Wir waren sauber und doch so schmutzig! Noch völlig nass schmiss er mich aufs Bett. Und weiter gings! Wenn ich mich in diese Situation zurück denke wünschte ich mir wahrhaftig wieder da zu sein. „Baby, wie hast du mich in deinem Traum gefickt?“, wollte ich von ihm wissen. Diese Frage machte ihn rasend. „Von hinten!“, antwortete er hastig. „Zeig mir wie!“, flüsterte ich ihm zu. Das ließ er sich nicht zwei Mal sagen. Ich stellte mich auf alle viere. „Du hast den geilsten Arsch der Welt!“, sagte er. „Danke, und jetzt fick mich wie in deinem Traum!“ Das tat er dann auch. Er war auf einmal so hart. Tat Dinge die er sonst nie machte. Er schlug mir richtig fest auf den Arsch, riss an meinen Haaren und würgte mich leicht. Ich verfiel ihm ein Stück mehr. Wobei ich nicht dachte, dass dies noch möglich sei...

Nach dem Höhepunkt kam wie immer die Reue. Ein bla bla bla aus Schuldgefühlen und Zuweisungen erwartete mich am nächsten Tag. „Lass mich bei nächsten Mal nicht rein!“ Ach sooo, jetzt ist es meine Schuld, dass ich ihn rein ließ. Am wahrsten Sinne.
Ist klar! Ich sagte ihm, dass wir uns alles nur einbilden und der gute Sex der Grund für alles sei. Gefühle erfinden wir nur drum herum um eine Entschuldigung für unseren Trieb aufweisen zu können. Wütend schrieb er: „Okay, wenn du meinst!“ Hab ich etwas verpasst, Herr Fähnchen im Wind? Erst einen von Gefühlen erzählen und dann doch nicht? Pisser!

Paar Tage Später kam es Schlag auf Schlag. Ich hatte ein Jobangebot in einer anderen Stadt. Ich sagte zu.
Bereits einmal hatte ich die Gelegenheit in München zu arbeiten. Damals sagte er zu mir: „Bitte geh nicht! Bitte bleib bei mir!“ Wohlgemerkt war er da schon mit seiner Freundin zusammen. Aus zeitlichen Gründen war es jedoch nicht möglich diesen Job anzutreten und ich blieb.

Jetzt war alles anders...


Cheers!


Fortsetzung folgt...

Dienstag, 18. März 2014

Mr Perfect (Kapitel 10)




Ich schwor mir wieder zum gefühlt 1000sten Mal ihn nie wieder bei mir rein zu lassen. Meine Freundinnen nahmen mich selbstverständlich nicht ernst.

Sich selbst bei Dingen erwischen die man besser nicht tun sollte ist scheisse. Ich habe mich selbst dabei ertappt wie ich mir einen Kommentar eines Facebook Bildes von ihm durchlas. Auf seinem neuen Profilbild lächelt er. Was denkst du dir denn? Fragte ich mich wütend.
Das er traurig zu Hause sitzt? Sicher. Ganz bestimmt. Und wieso sollte er auch? Das einzig was passieren kann ist, dass er nach einem gescheiterten Anmach-Versuch während der Power Hour abgefuckt ist, dass es jetzt keinen sicheren Plan B mehr gibt. Aber den gab es andersrum natürlich auch nicht mehr. Wobei es als Frau natürlich einfacher ist einen Mann abzuschleppen. Aber die Vergangenheit lehrte mich, dass da draußen viele Freaks rum laufen, die zu allem Überfluss nichts drauf haben.

Was regte ich mich eigentlich auf? Schließlich war er solo! Somit der Freischein um ständig mit ihm schlafen zu können ohne dabei jedes Mal im Sumpf meines schlechtes Gewissens zu ertrinken. Meine Freundinnen behielten also Recht. Nachdem ich ihn aus meinem Leben verbannte brachen ungefähr fünf Gläser Weißweinschorle eines Nachts den Fluch mit dem ich ihn belegte und lösten alle Blockierungen auf. Als ich morgens wach wurde checkte ich meine Nachrichten, weil ich mich dunkel erinnern konnte, was ich da wieder Blödes getan habe. Aber bei den gesendeten Nachrichten war nichts an Mr Perfect gerichtet. Da hab ich aber Glück gehabt... Man sollte es mit dem Handy wie mit dem Auto handhaben. Ab einer gewissen Promilleanzahl sollte man dieses Gerät einfach nicht mehr bedienen dürfen. Dies sollte gesetzlich beschlossen werden. Im Laufe des Tages bekam ich eine wütende Mail von ihm. Shit! Was habe ich getan? Ich trickse mich jetzt neuerdings selber aus?! Ich schrieb ihm und löschte anschließend die Nachricht. Tja, mein betrunkenes ICH betrügt, also mein nüchternes ICH! Was würde ein Psychologe dazu sagen? Mmmh, den One Minute Man kann ich ja leider diesbezüglich nicht mehr fragen! Er war zwar sauer, aber nicht nachtragend. Ich schrieb ihm letzte Nacht nur drei kleine Worte: du fehlst mir!
Nachdem ich ihm erklärt habe, wie verletzt ich war, vertrugen wir uns wieder.
Noch am gleichen Tag kam er abends bei mir vorbei... Wir unterhielten uns. „Alles was ich dir bisher gesagt habe, meinte ich aus so! Wieso glaubst du mir das nicht?“, wollte er wissen. Ehm, weil du zwei Gesichter hast vielleicht?! Aber: reden ist Silber, Blasen ist Gold.

Nüchtern ist er viel besser. Mag man gar nicht denken. Von wegen Hemmungen die bei Alkohol im Blut fallen und so... Seine Berührungen sind präziser, seine Stöße fester und seine Wahrnehmung einfach besser. Er begreift sofort was mir gefällt, macht instinktiv weiter ohne das ich was sagen muss. Ich konnte mich schon immer bei ihm fallen lassen. Jedoch schien mich das Wissen über seine Freundin innerlich zu blockieren. Jetzt wo es keine Freundin mehr gab, war ich frei. Er gehört in diesem Moment nur mir. Das machte alles noch viel besser als es ohnehin schon war...

Ich saß auf ihm und bestimmte den Rhythmus. Er grub seine Hände in meinen Arsch und hielt mit leichten Stößen gegen meine. Irgendwas passierte da, er spürte es auch. Ich schloss die Augen. „Baby?“, fragte er. Ich selbst habe mich noch nie zu dieser Empfindung bringen können. Somit wusste ich nicht was da in mir geschah!
Ich zog mich innerlich so zusammen, dass ich das Gefühl hatte mich jeden Augenblick von seinem Schwanz abzustoßen und wie eine Rakete an die Decke zu gehen. Irgendwie war es auch so. Mein Inneres schwebte an der Decke. Ich erlebte eine tiefe emotionale Erschütterung. Mein Atem stockte. Sekunden lang hielt dieses zutiefst befriedigende, selbst mit allen Superlativen nicht zu beschreibende, Gefühl an. Er berührte meine Seele.
Hallo lieber A-Punkt Orgasmus-Rausch!
Freud würde sagen, ich sei jetzt eine richtige Frau. Jetzt wo ich meinen tiefen Orgasmus nach vielem Ausprobieren endlich fand.
Ich liebte meinen neuen Orgasmus. Ich konnte mir Sex ohne ihn nicht mehr vorstellen...

Es war wie zu Beginn der Affäre. Wunderbar entspannt. Eigentlich denkt man, dass sich irgendwann die Routine einstellt. Aber so wahr ich hier sitze, es wurde von Mal zu Mal besser. Ich dachte nach jedem Mal, dass dies das Geilste, war was mir je widerfahren ist. Manchmal hatten wir nur in einer Stellung Sex. Ihr mögt denken: wie kann sie das bloß für den perfekten Sex halten? Ganz einfach: es fühlte sich so gut an, dass es uns beiden nicht gelang uns von einander zu trennen. Nicht mal einen Bruchteil einer Sekunde wollten wir dieses besondere Gefühl missen. So trieben wir es manchmal einzig und allein über eine Stunde in der Reiterposition. Wie in einem Musical gab es viele Spannungsbögen, verschiedene Rhythmen, aggressive Stücke lösten sanfte zärtliche Töne ab. Und somit gab es mehrere Höhepunkte in dieser Geschichte.

Ich schwebte in der Sex-Trance. In dieser perfekten Sex-Trance. Es liegt wohl in der Natur der Frau perfekte Dinge in Frage zu stellen. Ich versuchte den Sinn dahinter zu finden.
Ich wollte die Sex-Blase verlassen. Und dies ging nur mit drastischen Maßnahmen: ich musste sie mit einer spitzen Nadel zerstechen. Also schrieb ich eine lange Mail in der ich all das in Worte fasste was ich fühlte, all das was ich mich nicht wagte auszusprechen. Ich schlug ihm vor mal ausserhalb des Bettes etwas zu unternehmen. Was trinken oder essen gehen. Um rauszufinden ob es ausserhalb der Laken genauso gut funktioniert... Denn das wollte ich wirklich. Meine Perle hielt ihn bereits für den Richtigen, aber was war mit dem Rest von mir? In dem Moment wie ich sie absendete, kannte ich bereits die Antwort.

An diesem Abend lud ich einen lieben Freund zu mir nach Hause ein. Wir sahen „Sex and the City“ aßen Pizza und schlürften Weißwein. Ich verlor keinen Gedanken mehr an seine Antwort. Toller Abend! Ziel erreicht: ich war voll! Betrunken sah ich auf mein Handy. Da war sie. Die alles entscheidende SMS. Einen größeren Arschtritt hätte ich nicht bekommen können. Anscheinend hat er mich missverstanden. Ich habe ihn nicht gefragt, ob er mich heiraten will. Sondern nur ob wir mal was unternehmen könnten, ganz ungezwungen.
Einem Mann eine Bindung jeglicher Art vorzuschlagen, wenn er grade eine Beziehung beendet hat, ist genau so wirkungsvoll wie in einen Toaster zu packen. Das einzige was man mit größter Sicherheit bekommt ist einen Schlag.
Alkohol funktioniert in dieser Situation wie ein Gefühls-Airbag. Ein Ballon gefüllt mit Gefühlskälte bewahrt dein Herz vor irreparablen Schäden. Aber eigentlich machte es mir nichts aus... Das schrieb ich ihm auch, bevor sich mein Weinrausch im Schlaf verlor.
In meinem Kopf vibrierte es. Sekunden später begriff ich, dass es an der Tür klingelte. Hat mein Freund was vergessen? An der Gegensprechanlage krächzte ich ein Hallo raus.
„Baby?“, kam es mit Hoffnung in der Stimme zurück. Was wollte er denn mitten in der Nacht von mir? Besonders nachdem er mir Stunden vorher einen Korb der Extraklasse verpasste.
Ich zog meine Boots über die pinke Pyjamahose und ging zur Haustüre. Es war noch ziemlich viel los in der Innenstadt. Er stand angelehnt an der Hauswand. Als ich die Türe hinter mir fallen ließ dreht er sich um, sah mich an, schnellte zu mir und umarmte mich. Als täten ihm seine geschriebenen Worte leid. Dann nahm er zärtlich mein Gesicht in die Hände und blickte mir tief in die Augen. Da sah ich, seine glänzenden Augen. Die gläserne Wand in seinen Augen wurde immer höher, bis sie sich in dicken Tränen auflöste, welche sich auf dem Weg über die Wangen in seinen Bart verloren. Was zum Teufel war denn nur los mit ihm? Er hörte gar nicht auf. Die Leute auf der Straße schauten schon blöd. Ne Alte im pinken Daisy Duck Pyjama mit Fellboots und einem flennenden Typen im Arm. What? Okay, ich musste ihn schnell in meine Wohnung bringen. Aber meint ihr er hätte aufgehört? Nein, es ging erst so richtig los. Er saß total fertig auf meiner Couch. Begrub das Gesicht in seinen Händen und heulte. Dann sah er auf, schüttelte den Kopf und sagte: „Unmöglich wie ich mich dir gegenüber benehme!“ Zum ersten Mal glaubte ich ihm seine Worte.
Dann sagte er wieder lauter Dinge, die er einfach nicht hätte sagen dürfen. „Ich will mit dir ausgehen, dich im echten Leben erleben!“, winselte er. Will dieser Junge mich nur noch verarschen? Genau das hatte ich ihm in der SMS vor nicht mal zehn Stunden vorgeschlagen und seine Antwort darauf war mehr als kühl: Ich glaube nicht, dass da mehr bei mir ist! Und jetzt? Ach so! Zehn Stunden und nach seinem Geruch zu urteilen drei Flaschen Jack Daniels haben seine Meinung wie es aussieht geändert. „Ich komme dich auf der Arbeit besuchen und bei deinen Eltern!“, sagte er und fuchtelte dabei dramatisch mit den Händen. Ich war stinksauer und verfrachtete ihn einfach ins Bett. Er hat es natürlich probiert... Aber ich wollte nicht. Am nächsten Morgen musste ich früh raus und ließ ihn im Bett liegen. Von seinem Mädchen-Geheule habe ich ihm erzählt. Nicht aber von seinen Worten. Seinen gelogenen Worten, die sich in meinem Kopf breit machten wie Schimmel in einem Haus. Sie befielen mein klares Denkvermögen. Arschloch!

Was ich nicht wusste: seine Exfreundin erschien wieder auf der Bildfläche. Sie redeten wohl viel. Sehr viel. Über ihre Probleme und so. Ah ja. Okay. Ich verstehe. Er drückte die Aufwärm-Taste an der Mikrowelle und ich entschied, dass es nun an der Zeit war mich endgültig rauszuhalten. Auch wenn sie nicht wieder zusammen waren, schlug ich ihm vor, dass mit uns zu beenden, damit er sich ihr mehr widmen kann. Netter Schachzug, aber gut machen konnte ich mit dieser Aktion die vergangen Jahre nicht...

Nach einiger Zeit der Funkstille, schrieb mir eine Freundin eines Abends, dass sie die beiden turtelnd in einer Bonner Bar gesichtet hat. Ich sag ja: auf meine Spione ist Verlass!
Eigentlich wollte ich nichts davon hören. Aber meine Freundin hielt es für wichtig mir alle Details der Begegnung auf die Nase zu binden. Vielleicht in der Hoffnung mich endlich heilen zu können. Sie sahen wohl sehr verliebt aus und das Mädchen hing extrem an ihm. Also sind sie wieder zusammen?

Cheers!


Fortsetzung folgt...

Mittwoch, 12. März 2014

Der beste Freund des Menschen



Eine meiner Freundinnen hatte Schluss mit ihrem psychopathischen Freund und meldete sich im Handumdrehen bei einer Single App an. Um sich schnell zu trösten. Ja, so ticken wir Frauen nun mal. Ich erinnere mich noch an ihre Worte: „Das ist echt voll witzig! Meld dich doch auch an!“
Ehm, nein. Ich mag das echte Leben lieber. Gut, ich gebe zu: soziale Netzwerke unterstützen mich beim Kennenlernen. Facebook funktioniert wie ein Deckmantel. Oh hey, ja lass uns Freunde sein, damit ich mir in aller Ruhe deine Bilder ansehen kann. Wer deine Freunde sind und wo du arbeitest. Facebook ist quasi das erste Date nur ohne all die Peinlichkeiten. Ziemlich entspannt. Aber diese Single Apps sind so offensichtlich. So bedürftig. Und beim besten Willen, ich bin nicht bedürftig. Aber was wäre wenn? Ich dachte an diesen Blog und hielt es für spaßig eine Recherche aus der Sache zu machen.

Zack, ich meldete mich bei einer der zurzeit beliebtesten Single Apps an. Auf meinem Profilbild sah man nur die untere Hälfte meines Gesichts. Ein bisschen Undercover musste ja sein. Schließlich bin ich ja nicht bedürftig... Während ich mich versuchte in dieser für mich komplizierten App zu recht zu finden, erhielt ich bereits nach zwei Minuten meiner Anmeldung eine Chatanfrage.

Die Sache mit dem Arschloch ist nun über drei Jahre her. Immer wenn wir zusammen unterwegs waren, gab es da einen seiner Freunde der mich stets anstarrte. Als wüsste er irgendwas über mich. Mmmh, Männer reden ja schließlich auch. Sicher hat der blöde Soldat etwas über mich erzählt. Auch nachher, egal auf welcher Party man sich zufällig traf, er starrte weiter... Ich kümmerte mich nicht drum.

Die Chatanfrage kam von ihm. Anscheinend hat er mich erkannt und nun die virtuellen Eier besessen mich anzuschreiben.
Kann man noch mehr von dir sehen?“, stand dort.
Hä, wir kennen uns doch?!“, schrieb ich verwirrt zurück.
Er erkannte mich nicht, es war bloß ein Zufall. Und was für einer.
Nachdem die Sache aufgeklärt war wand ich mich wieder meiner eigentlichen Aufgabe zu: Stalken! Ich liebe stalken. Ich fand sogar ein paar Männer, die ich einst gedatet hatte und musste lachen. Was für bescheuerte Namen die sich dort gaben. Parashooter! Oh Mann! Abstoßend waren jedoch, die Männer die auf ihren Profilbildern oben ohne posierten. Nein, ehrlich, macht das irgendeine Frau an? Ganz bestimmt eine Plastik-Barbie, die sich dann aber wenn´s ans Eingemachte geht ziert und auf Prinzipien statt auf dem Oben-ohne-Mann rum reitet.

Ich merkte, dass ich langsam addicted wurde und minütlich checkte wer mich gut fand, wer mir schrieb und wer mir ein Küsschen schenkte. Dabei dachte ich nie darüber nach mich mit einem dieser Typen zu treffen. Nein, aus dem Alter bin ich raus. Ich halte einfach nichts von Online Dating. Ich beschloss dem Wahnsinn ein Ende zu machen und mich abzumelden. Doch schrieb mir ständig der Freund des Arschlochs und schickte mir seine Nummer. Gut, er war ganz nett. Aber eben sein Freund. Er erklärte mir, was der Grund für sein Starren war. Was wohl? Er war heiß auf mich! Und ich hab es natürlich falsch interpretiert. Wie so oft... Ja, was weiß ich was das Arschloch ihm alles über mich erzählt hat?!
Eigentlich hatte ich Null Interesse an diesem Mann. Aber er wollte nur was mit mir Essen gehen. Und ich willigte ein. Why not?

Für das Treffen, was definitiv kein Date für mich war, richtete ich mir nur mäßig her. Normal eben. Hochgeschlossen und flache Schuhe. Jeder der mich kennt, weiß was das bedeutet.
Er holte mich von zu Hause ab. Anscheinend hatte ich ihn anders in Erinnerung. Irgendwie fand ich ihn ganz süß. Er hatte dunkle kurze Haare, stahlblaue Augen und einen Brat der seinen Mund umrandete. Als wir an seinem Auto ankamen, tat er etwas was bisher (ich muss kurz überlegen) noch keiner tat, er öffnete mir die Autotüre. Wie gute Manieren einen in der heutigen so lieblosen kalten Welt doch verwirren können. Aber mir imponierte es sehr. Ich liebe gute Manieren. Als ich in seinem Auto saß, steckte er mir ein Ü-Ei zu. „Hier du magst doch Schoki hast du gesagt!“, meinte er und lächelte. Ich hatte mich nicht von der Autotür-Sache erholt und dann das. Ich war hin und weg. Wie aufmerksam. Und wer mir Schoko schenkt hat schon halb gewonnen. Wir aßen in einem ungewöhnlichen Burgerladen, der so eingerichtet war wie in den 50ern. Es war wirklich nett.

Auf dem Rückweg, ach ja er hielt mir erneut die Autotüre auf, faselte er etwas von Hugo und seiner Wohnung. Und ehe ich mich versah, war ich bei ihm zu Hause. Ich weiß wirklich nicht wie ich da manchmal rein gerate...
Da saß ich nun auf seinem modernen Otto-Katalog Sofa (hypermoderne Wohnungseinrichtung ist einfach nicht mein Ding) und schlürfte am Hugo, als er mir das Glas aus der Hand nahm. Es glich einer theatralischen Geste auf der eine aufregende Aktion folgen sollte. Ich wusste nicht wie mir geschah und auf einmal lag dieser Mann auf mir. Erwähnte ich, dass er bereits 38 Jahre war? Nein? Dann tue ich das jetzt.
Grober Fehler, dieses Überrumpeln. Uh, gar nicht meins. Er küsste mich wie ein Hund. Leckte mein Gesicht ab. Ich verziehe beim schreiben dieser Zeilen sogar mein Gesicht. Dann hielt er meinen kleinen Mund in seinen Pranken fest und fing an zu stöhnen. Er lag schon auf mir und rutschte auf mir rum als würde er mich ficken. Dabei machte ich mir große Sorgen um meine sündhaft teure Scotch Hose mit Ledereinsatz die er gefährlich dehnte, als er sich an mir rubbelte. "Trocken-Ficken" nennt man sowas. Der Mann drückte mächtig die Vorspul-Taste. So perplex vom Tür aufhalten ich auch war, schlimmer war das hier. Wieso? Ich meine: Wieso?
Er nahm seine große Handwerkerhand und drückte die ganze Handfläche auf mein Gesicht. Ich erwähnte doch schon mal, dass ich es gerne was härter mag. Das entsprach nicht, dem was ich meine. Das grob gemeinte wirkte bloß plump... Das war ein Witz! Wieso sollte ich darauf stehen, wenn er mir seine Hand ins Gesicht drückt während er mich trocken bumst, stöhnt und mein Gesicht ableckt? Die ganze Zeit musste ich mein Lachen unterdrücken. Okay, ich musste das in die Hand nehmen. Ich packte mir sein Gesicht und hielt ihn so fest, wie ich es mochte geküsst zu werden. Klappte für kurze Zeit auch und irgendwie schaffte er es das Ruder rum zu reißen und mich wieder ein bisschen heiß zu machen. Fragt mich nicht wie. Leider wurde er wieder so pseudo hardcore und es war einfach nur lächerlich. Mein Ständer war dahin. Seiner nicht. Fuck!
Zum Glück war ich nicht rasiert, das ist die beste und sicherste Versicherung keinen Sex haben zu müssen. Ja, den meisten Männern ist es egal. Aber ich würde niemals unrasiert Sex mit Jemand neues haben. Was in den meisten Fällen auch die richtige Entscheidung war. Er hob mich hoch und brachte mich nach oben in sein Schlafzimmer. Dort hingen tatsächlich Traumfänger – igitt. Wie geschmacklos. Ein Samurai Schwert lag auf der Ablage vorm Bett. Auch noch China Kram... Ein einziger Einrichtungsalptraum.

Es blubberte als er mich aufs Bett warf. Nice, ein Wasserbett. Hab ich noch nie drauf gevögelt, schoss mir durch den Kopf, als ich das Gluckern des Bettes im Rücken spürte.
Wieso bin ich eigentlich noch hier? Recherche? Ich glaube ich wusste instinktiv, dass da noch was geht. Und da ging noch was.
Umso wilder er sich in rage stieß und leckte, desto mehr musste ich lachen.
Übrigens war ich immer noch komplett angezogen. Ihm wurde heiß und er zog sein Oberteil aus. War ganz okay. In dieser Stelle, ja sorry, ich bin gemein.
Dann drückte er meinen Kopf zur Seite ins Kissen und fuhr mir mit der seiner Hand in die Hose. Diese Jeans sitzt sehr eng und da passt echt schwer noch eine Hand rein. Ausserdem wollte ich ja nicht... Daher nahm ich seine Hand und wollte sie raus ziehen, als: „Maus!“ Wie nannte er mich da? Moment, erst auf hart machen und dann den dümmsten Kosenamen der Welt raus hauen?
Äh, ja?“, fragte ich ängstlich.
Ich will von deinem Nektar kosten!“ Ihr kennt dieses kratzige Geräusch, wenn die Nadel auf der Schallplatte hängen bleibt? Okay, mein aufgestautes Lachen der letzen halben Stunde entlud sich. „Bitte, was hast du da gesagt?“, prustete ich.
Ja, ich will von deinem Nektar kosten!“, hauchte er mit einer Prise erzwungener Erotik in der Stimme. Vielleicht lag seine Ausdrucksweise an seinem deutschen altertümlichen Namen. Ist es ein Generationsding? Denn ich kenne nur den Begriff „Pussyjuice“. Das Wort fand er jedoch zu, festhalten, anstößig. Gott!
Ohne Rücksicht auf Verluste rieb er sich einfach weiter an mir wie ein spitzer Hund an einem wehrlosen Plüschtier. Ja, genau das ist die perfekte Beschreibung für das was er da tat. Dann stopfte er seine ganze Hand in meinen Mund und flüsterte mir: „Maus, ich will aus deiner Quelle trinken!“ ins Ohr. Habe ich da grade richtig gehört? Ugh!
Okay, das war zu viel. Meine Liebste zog sich zusammen. Als würde sie mir damit sagen wollen: Mit mir nicht! In Rücksprache mir meiner Pussy, entschieden wir beide, dass es das Beste wäre die Biege zu machen, bevor es brenzlig wird. Ich biss ihm in die Hand. „Oh, nicht so heftig Maus!“, ermahnte er mich und seine Stimmlage verriet mir, wie sehr ihn das anturnte. Really??? „Ich muss jetzt wirklich nach Hause“, sagte ich und legte extra viel Enttäuschung in diese Worte.

Zu guter Letzt fiel ich mit einem lauten Knall noch schön seine Treppe runter. Peinlicher Abgang. Scheiß drauf! Bloß weg. Mein Hintern tat mir noch Tage später weh.
Er meldete sich immer wieder und war auch wirklich sehr lieb. Ich schob wie immer Zeitmangel vor. „Okay, Maus. Meld dich einfach, wenn die Heckdick vorbei ist.“, schrieb er mir verständnisvoll zurück. Na, ist euch was aufgefallen? Der Fehler den ihr da entdeckt habt ist nicht meiner. Sondern seiner. Aus Berufswegen scheiden Männer mit Rechtschreibschwäche in Zeiten der Autokorrektur bei jedem gottverdammten Handy sofort aus. HECKDICK?!

Und wieder übernahm ich in die Rolle des Arschlochs. War es mir keine Lehre wie sein Freund mit mir umgegangen ist? Wieso tat ich das Gleiche mit einem wirklich lieben Mann? Gut, wir trafen uns bloß das eine Mal, aber er meinte es ehrlich mit mir.
Jemanden abzuweisen, nur weil er im Bett mehr Hund als Mensch war und Worte wie "Nektar" benutze ist wirklich nicht die feine Art.

Aber ich wollte ihn einfach nicht aus meiner Quelle trinken lassen... 



Cheers!

Mittwoch, 5. März 2014

Mr Perfect (Kapitel 9)



Ein fieses durchdringendes Klingeln weckte mich mit einem erschrockenen Zucken aus meinem sowieso schon seichten Schlaf. Der Wecker! Ich lag noch in seinem Arm. Dann stand ich auf. Denn ich musste arbeiten. Der Herr drehte sich mit einem entspannten Schmatzen um und schlief weiter.
Ich versuchte so wenig Geräusche wie möglich zu machen, packte mir ein paar Klamotten und sprang unter die Dusche. Jeder Tropfen der aus der Brause auf meinem Kopf prasselte fühlte sich an wie ein Betonstein. Wie jedes Mal schwor ich mir vor einem Arbeitstag nie wieder zu trinken... Nun ja, den Tag möchte ich erleben. Als ich fertig war drückte ich ihm schnell einen Kuss auf die Stirn und zog die Türe hinter mir zu. Auf dem Weg zur Arbeit traf mich dann der Flashback der gestrigen Nacht wie ein Schlag, der mich mitten auf der Straße zum stehen brachte. Boom! Ist das wirklich passiert? Vielleicht habe ich es ja nur geträumt. Wer weiß schließlich war ich ja ziemlich betrunken. Ich nickte mir zu und ging entschlossen weiter. Und wenn doch, würde ich diese Angelegenheit wie eine Erwachsene angehen und sie schlichtweg ignorieren. Guter Plan!
Wobei... Ich gehe mit dem Wort Liebe leichtfertig um, wenn es um Schuhe geht, ja. Aber nicht im Bezug auf Männer. Bisher habe ich diese verdammten Worte nur einmal zu einem Mann, meinem Ex-Freund, gesagt. Zum Glück waren die Kopfschmerzen schlimmer als dieser Gedanke, etwas hinaus posaunt zu haben was ich gar nicht wollte. Dummer Schachzug, meine Liebe! Die Arbeit lenkte mich ab.

Am Mittag hatte ich eine Nachricht von ihm auf dem Handy. Gerade muss er den gleichen Schlag ab bekommen haben, der mich bereits ein paar Stunden früher ereilte. Trotz Vorsprung hatte ich dennoch keine Antwort parat. Verdammt!
Alles cool mit uns, oder? Da haben wir wohl was gesagt, was wir nur aus dem Moment heraus sagen wollten. Ich liebe meine Freundin.“
Ich musste mir diese kleinen Sätze circa zwanzig Mal durchlesen um sie zu begreifen. Mein Fazit: Wichser! Ihm den Rest seiner Liebesschwüre zu erzählen, machte nach der Nummer eh keinen Sinn mehr. Er würde alles leugnen. Bitte!
Ja, wir waren ziemlich betrunken.“, schrieb ich nüchtern zurück. Damit wurde die Sache als solche bis heute komplett tot geschwiegen. Was soll ich sagen? Ich wusste es selbst nicht. Ich weiß es heute nicht mal. Liebe ich diesen Mann? Oder ist es der Sex, der mein Hirn vernebelt und Hormone frei setzt, die mich das alles nur denken lassen. Doch wie kann es sein, dass ein Mann der mich so berührt als hätte er dies sein ganzes Leben lang nur für mich geübt, nur eine einfache Affäre sein soll? All das konnte ich nicht begreifen...

Nichtsdestotrotz versuchten wir nach, diesem unangenehmen Sprechdurchfall Freunde zu bleiben. Ich glaube dessen Grenzen hat er auch missverstanden. Denn er begann bei MIR über seine Freundin herzu ziehen. An sich nicht die feine englische Art, aber dies bei mir zu machen, verdient ein extra Sternchen im bereits randvollem Arschloch Heft. Ich kam nicht umhin mich zu fragen, ob er das mit Absicht tat oder einfach nur ein Ventil suchte. Hatte ich wohl all das was er an seiner anscheinend doch nicht so perfekten Freundin schätze. Dabei geht es hier nur um oberflächlichen Scheiss!
Eine andere Frau in meiner Position hätte sich sicher in einen Geier verwandelt. Der hungrig, aber geduldig über der verletzten Beziehung kreiste und seine Chance auf Frischfleisch witterte. Mit den richtigen Worten und Taten hätte man da ziemlich schnell alles zum Ende bringen können.
Ich wollte dies jedoch nicht. Auch wenn ihr mich jetzt für verrückt haltet, aber ich kam mir noch schäbiger vor. Wenn ich darüber nachdenke und es mein Freund wäre, der der Frau die er heimlich fickt, sagen würde, dass ich mich gehen ließe und nicht mehr gut duften würde, treibt es mir schlagartig die Tränen in die Augen. Mir, die er nie im Alltag erlebte, die auch gerne mal aussieht wie ein Penner. Klar, sollte man sich nie gehen lassen. Aber für ihn war ich immer frisch gewaxt, geduscht und hergerichtet. Der Knaller jedoch war diese Aussage: „Ich fühle mich dir emotional näher als ihr und ich schaffe es nicht meine Gefühle für dich abstellen.“ Was bitte soll ich darauf antworten? Er soll bei seiner Freundin bleiben. Ich will doch nicht, dass sie sich trennen. Die Kluft zwischen den beiden wurde immer größer... Und ich wusste über alles Bescheid. Die Beziehung humpelte und ich war der Geier auf dem Ast, der dabei zusah, obwohl er es nicht wollte.

Eines Tages schrieb er mir, dass Schluss mit seiner Freundin sei. Es tat mir wirklich leid. Dennoch war ich erleichtert, meines Karmas wegen. Er fragte ob er die Nacht zu mir kommen könne. Ich hatte kein gutes Gefühl dabei, war ich doch wieder mit meinem Jugend-Freund (nächstes Mal) zu Gange den ich sehr mochte. Aber, da ich ja dachte wir seien Freunde willigte ich letztlich ein. Halb sechs morgens, es klingelte. Ich ließ ihn rein und legte mich wieder ins Bett. Er ging duschen und legte sich komplett nackt zu mir. Alles reine Provokation. Von Anfang an stellte ich klar, dass nichts laufen würde. Also was sollte das? Dann fing die Diskussion an. Herrgott. Und natürlich schlief ich mit ihm. Damit er den Mund hielt! Es war wieder einfach nur extrem gut.

Am nächsten Morgen, erzählte er mir, dass es alles geplante Taktik war. Eifersüchtig auf meinen Freund und austesten wollte wozu er mich bringt. Ich war so wütend auf mich selbst. Auf einmal stellte ich alles in Frage was er je zu mir gesagt hat. Und auf einmal ergab alles einen Sinn. Das war es was ich gebraucht habe. Dieser Tritt in den Arsch!

Es wäre viel einfacher gewesen, wenn es nur um Sex gegangen wäre. Wenn er nicht ständig diese erfundene Gefühlsscheisse abgezogen hätte. Und wieder mal legte mich so etwas aufs Kreuz. Er wusste eben genau was ein Mädchen hören will... Und schaffte es mich damit zu knacken. Eigentlich bin ich ziemlich dumm, denn jemand der dich wirklich mag, fragt nicht zum zehten Mal wie alt du bist, wo du arbeitest und was du gelernt hast. Jemand der dich mag interessiert sich für dich. Ich weiß noch von allem was er mir gesagt hat. Ich hab ihn angehimmelt, wenn ich morgens nackt in seinem Arm lag und er mir etwas erzählte. Es war wundervoll. Hatte ich unterbewusst Gefühle für ihn? Sonst hätte ich nicht im besoffenen Kopf gesagt, dass ich ihn liebe. Aber zusammen sein wollte ich nicht mit ihm. Ich war auch irgendwie entspannt, dass er eine Freundin hat. Vielleicht wusste ich im tiefsten Inneren auch, dass er mich verarscht...

Done! Done?



Fortsetzung folgt...


Cheers!