Meine Freundin studierte an der FH Köln
Architektur und wollte mich überreden mit auf eine Erstsemester
Party zu kommen. „Hei, komm schon. Die neuen Bauingenieure sind der
Hammer!“, flötete sie. „Ausserdem lenkt es dich was ab!“
Wovon? Ach ja.
Ich war frisch getrennt von meinem
dreijährigen Beziehungs-Desaster.
Das übliche, ich verlor neben den
überflüssigen Beziehungs-Kilos auch die Scheuklappen. War nur noch
feiern und hatte jede Menge Spass. Hallo Welt, hier bin ich. Mit
offenen Armen und Beinen.
„Ja, okay“ willigte ich schließlich
ein.
Es war Spätsommer, ich war noch braun
gebrannt vom Urlaub und fühlte mich hervorragend in meiner Haut. Da
mein Studiengang als Schicki-Micki Studium galt, erkannte man sofort,
dass ich nicht auf diese FH ging.
Was soll ich lange erklären? Ihr kennt
solche Partys. Lauter Neulinge die sich zusammen tummeln, tuscheln
und tanzen. Der starke Geruch von billigem Bier liegt in der Luft,
improvisierte Theken im Eingangsbereich. Der Dj spielt nur Shit und
die Lichtanlage jeder Dorfkirmes ist besser, als die zwei bunten
Lampen die abwechselnd von der Decke strahlen. Und genau, diesen noch
nüchternen Eindruck behält man in Erinnerung. Denn ab diesem
Zeitpunkt sollte man nur eins tun: bechern! Mehr weiß ich selbst
nicht. Ich war plötzlich tierisch betrunken. Wie ich sagte, typische
Studentenparty, alles normal.
Die fette Kommilitonin meiner Freundin
tapste im Takt der Musik wie ein Tanzbär hin und her, dabei
entdeckte ich hinter ihr einen netten Kerl. Den Fuck-it Drink hatte
ich schon lääängst hinter mir. Auf dem Weg zu ihm, fiel mir sein
Freund auf den ich plötzlich viel besser fand (mit diesem habe ich
übrigens noch heute Kontakt, die Geschichte erzähle ich euch aber
ein anderes Mal). Egal, wie ferngesteuert hatte ich mein Ziel bereits
fixiert und steuerte auf den Ersten zu. Der Typ hatte aus der Nähe betrachtet
ein richtig breites Kreuz, dunkles Haar, schwarze Augen und dazu
einen untypischen hell blassen Teint. Was jedoch überraschend gut
zusammen passte. Wie die männliche Variante von Schneewittchen. Er
war halb Italiener und sein Name hatte einen tollen Klang.
Er studierte Pädagogik und wollte
Lehrer werden, was wollte der denn dann da? Gut, was wollte ich da?
Der Alkohol ließ zwar kaum noch Konversation zu, doch knutschen ging
einwandfrei. Er konnte wahnsinnig gut küssen. Na,
na! Wer kennt die Regel? Wer gut küssen kann ist gut im Bett??? Ich
bin doch so ein Fan vom Zonk! Das Geräusch bitte! Döööööööödöööööö!
Irrglaube Mädels! Dazu später mehr...
Wir knutschten also munter weiter.
Zwischendurch saß ich neben seinem Freund und führte so eine
alkoholgeschwängerte emotionale Unterhaltung, wie ich sie am
wenigsten leiden kann. Wieso werden alle nur so tiefgründig, wenn
sie voll sind? Furchtbar!
Jedenfalls wollte der Tanzbär gehen.
Sie war heute die Fahrerin und hatte wohl keine Lust mehr mir beim
knutschen zu zusehen. Mist!
Aus Knutschen mache ich mir nichts...
Der Junge mit dem melodischen Namen anscheinend schon. Er schrieb mir ständig, wollte das ich
zu ihm komme. Ich steckte mitten in der Klausurphase und fand keine
Zeit. „Komm schon, ich werde dich auch verwöhnen!“, lauteten
seine Worte. Der Code für Sex ändert sich im
Alter. Was das frühere „DVD schauen“ war, ist heute „ich koch
uns was“. Na, gut. So ein bisschen Entspannung und Stressabbau ist
vielleicht gar nicht sooo verkehrt, redete ich mir ein. Also besuchte
ich ihn eines Abends in Leverkusen. Als ich seine Wohnung betrat, war ich
sprachlos. So viel Stil hätte ich einem jungen Pädagogik-Studenten
wirklich nicht zugetraut. Ich erwartete irgendwie ein bisschen Öko.
Nicht die Spur: Von der hohen Decke baumelte ein riesiger
Kronleuchter. Die moderne rote Ledercouch fand ihren Gegensatz im
alten Perserteppich auf dem sie stand. In der offenen Küche lag der
Pizzateig schon bereit.
Das Sofa gab ein merkwürdig
knautschendes Geräusch von sich als ich mich drauf setzte. Ich sah
mich weiter um, als er währenddessen den Teig mit routinierten
Handgriffen belegte. „Es gibt Pizza Rucola, ein Rezept von meiner
Oma!“, gab er an. Ich fand es klasse. Männer die kochen können
sind ein Traum. In der Ecke neben mir hing ein Boxsack. Zu ihm passte
die Bezeichnung harte Schale, weicher Kern wie die Faust aufs Auge.
Wieso zu Teufel, hatte dieser tolle, liebe, gutaussehende, kluge Mann
noch keine Freundin? Eine Frage, die sich mir schneller beantwortete
als mir lieb war...
Vorsichtig schob er die Pizza in den
Backofen und kam dann zu mir.
Wir küssten uns. Meine betrunkene
Erinnerung hat nicht zu viel versprochen. Er stand auf, nahm mich bei
der Hand und zog mich ins Schlafzimmer. Er gab mehr als er nahm und
legte sich wirklich ins Zeug. Das mag ich. Ich lag also in seinem
Futonbett und genoss es wie er mich auszog, am ganzen Körper küsste
und meine Liebste leckte. Es war toll. Ich wollte ihm etwas zurück
geben und begann ihn auszuziehen. Sein Oberkörper glich einer
Bildhauerei eines römischen Kriegers. Er stand vor mir, ich öffnete
seinen Ledergürtel, jeden einzelnen Knopf der Hose und ging mit in
die Knie als ich seine Jeans runter zog. Ich war auf Augenhöhe mit
seinem Schwanz. Noch trug er die enge schwarze Armani Boxershorts.
Das musste sich ändern...
Man mag es kaum glauben, aber ich war
einst ein Matheass. Und ich brauchte kein verfluchtes Geodreieck um
festzustellen, dass es sich hier um einen rechten Winkel handelte.
Die Sache hatte einen Haken. Und mit der Sache meine ich seinen
Pimmel.
Ich sah seinen nach unten geknickten
Penis und zum Glück war es recht dunkel, so dass er mein geschocktes
Gesicht nicht sehen konnte. Ich blinzelte heftig und riss die Augen
auf. Er hing runter, das im erigierten Zustand!!! Wie bei einem Hund
der ängstlich den Schwanz einzieht. Als hätte er Panik vor meiner
Pussy. Nein, ich lüge nicht! Ich zögerte, wollte ihn doch anfassen,
vielleicht konnte man das ganze ja irgendwie grade biegen.
Vielleicht, hieß natürlich nicht! Hallo, das hier ist keine
versalzene Suppe, die man mit etwas Wasser wieder genießbar machen
kann. Ich konnte nicht. Ihn zu berühren brachte ich nicht über
mich. Ich wusste nur, jetzt war es zu spät um abzuhauen. Verdammte
scheisse.
Innerlich legte ich mir selbst, die
Hand auf die Schulter und sprach mir Mut zu. Zieh es schnell durch!
Du packst das schon! Durchatmen! Und das, liebe Freunde, nennt man
einen Mitleidsfick.
Keine Ahnung wie er es schaffte das
krumme Ding in mich einzuführen, aber es klappte.
Der Gute gab sich jedenfalls jede Menge
Mühe mich glücklich zu machen. Das musste man ihm lassen. Mir gelang
es jedoch nicht mich zu entspannen. Auch weil er mit seinem
geknickten Schwanz innen ständig an meinen Darm stieß. Es war
schrecklich. Nur eine Stellung konnte man sich mit diesem, sagen wir
mal Handicap, zu Nutzen machen. Doggystyle. Der Knick könnte meinen
G-Punkt penetrieren, dachte ich mir. Aber auch das war nichts. Wenn
einmal der Wurm drin ist... Ach, alles was ich jetzt sage, kann man
mir krumm nehmen! Verfluchte scheisse! In dem niedrigen Bett war es an sich
unmöglich überhaupt anständig zu vögeln...
„Komm´ wir gehen auf die Couch!“,
schlug er vor. Im Wohnzimmer angekommen machte sich der köstliche
Duft von Pizza sich breit. „Was ist mit dem Essen?“, fragte ich
in der Hoffnung er müsse sie jetzt raus holen und der Spuk hätte
ein Ende. „Die kann noch was drinne bleiben“, meinte er lässig.
Fuck!
„Leg dich hin“, sagte er und
deutete aufs Sofa. „Ich habs lieber von hinten“, log ich. Ich
steh gar nicht auf Doggystyle. Also ich finde es geil, klar, nur
bringt es mir irgendwie nichts. Vorsichtig kniete ich mich auf das
Leder. Diesmal war das Geräusch durch die nackte Haut quietschender
und es fühlte sich kalt an. Ich musste die ganze Sache beschleunigen
und machte das was ich immer tue wenn ich keinen Bock mehr habe:
Theater spielen.
Ich kann einen Fake-Orgasmus bis ins
kleinste Detail naturgetreu nachspielen. Ein bisschen Stöhnen und
ein "oooooohhh jaaaaa" hier und da. Vom Zittern, über das innerliche
zusammen ziehen bis hin zum zucken. Selbstverständlich darf dabei
der Orgasmus-Alarm nicht fehlen: "Ich komme, ich komme, ich
kommeeeeee!" Ein Schrei und dabei schön die Krallen in seine Haut
jagen, quasi als Strafe. Das mache ich bei einem echten Orgasmus
nicht. Hach, was soll ich sagen? Ihn machte
das alles so wahnsinnig an, dass auch er, oh Wunder, endlich zum
Höhepunkt kam. Gott sei dank.
Ich zog mich im Schlafzimmer wieder an. Als ich wieder kam lag das Essen auf
einem Teller im Wohnzimmer. „Perfektes Timing“, grinste er stolz.
Die Pizza schmeckte lecker. Wir kuschelten noch ein wenig und sahen
fern.
Es war spät und ich musste (endlich)
gehen. „Das war wirklich toll. Wiederholen wir das mal?“, wollte
er bei der Verabschiedung an der Türe wissen. Die Hoffnung, die sich
in seinem Gesicht breit machte verriet mir, dass er es wirklich ernst
meinte.
„Aber klar!“, grinste ich
übertrieben, nickte und ging.
Nach der Nummer schrieb er mir relativ
oft. Wann ich denn wieder Zeit für ihn hätte...
Meine Methode ist eine sehr
freundliche. Ich lasse den Kontakt schleichend ausklingen. Niemals
hätte ich ihm gesagt: "Sorry, deinen Schwanz könnte man im
Matheunterricht als Anschauungsbeispiel für den rechten Winkel
benutzen." Wobei sicher niemand mehr während der Stunde einschlafen
würde :-).
Ich schob Zeitmangel, Klausuren und
Arbeit vor, bis er es schließlich aufgab und sich nicht mehr
meldete.
Später traf ich ihn zufällig auf
einem Snoop Dogg Konzert in Köln. Er sah blendend aus. „Hei, alles
gut? Meld´dich doch mal, ich würde mich freuen!“, sagte er und
lächelte freundlich. Es ist bei Männern wie mit einem
hübschen Paar Schuhe, die man vergessen hatte und irgendwann im
Schrank wieder findet und sich verwundert fragt: "Hei, wieso trage ich
die denn nicht mehr?" Nicht weil sie aus der letzten Saison
sind, nein. Sondern weil sie nach fünf Minuten schreckliche Blasen
verursachen... Diese Erfahrung mache ich jedes Mal, bis ich die
Schuhe schweren Herzens endlich weg schmeisse.
Dies passiert mir auch mit einem miesen
Fick. Ausser bei ihm. Denn mit einem abgeknickten Absatz lässt es
sich nicht laufen, so schön der Schuh auch sein mag. Das weiß jetzt
sogar ich.
Diese Geschichte widme ich einer lieben
Freundin, die sich dabei jedes Mal köstlich amüsiert, wenn ich den
Zeigefinger krümme um den Knick-Pimmel zu veranschaulichen.
Cheers!
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