Sonntag, 21. September 2014

Mr Perfect Finale (Part 2)



Entschuldigt die späte Fortsetzung. Ich musste erst Abstand zu der ganzen Sache bekommen um das Ende schreiben zu können.

Nach gefühlten zwei Flaschen der hübschen rosa Flüssigkeit, ging es mir schon besser und ich war bereit zu tanzen. Vergessen! Vergessen... Vergessen? Wäre da nicht das strahlend weiße Baiser, in Form eines Hochzeitskleides, komplett in Liebe gehüllt, was fröhlich um mich herum hüpfte. Der Inbegriff von Glück. Alles klar ich muss hier weg. Nur wer könnte mich hier so weit weg vom Zentrum um diese Zeit noch abholen?

Ich rief einen alten Freund an... Zu meiner Überraschung kam er. Den ganzen Weg weit raus um mich zu holen. Ein „Freund“ den ich ewig lang nicht mehr gesehen habe. Er war bereits Protagonist einer meiner Geschichten, bei der er mein Herz höher schlagen ließ! Zum Glück sah ich gut aus. Er sah noch besser aus als früher. Und nach über vier Jahren, war es so als hätten wir uns erst gestern das letzte mal gesehen. Wir quasselten, als sei nichts gewesen. Als hätte er mir damals nicht das Herz gebrochen. Vielleicht, weil jemand anders diese Stelle jetzt eingenommen hat. Ich sah ihn vielmehr als Freund. Mehr nicht. Aber es gibt zu seiner Story eine Fortsetzung. Die ich mir vor Jahren sehnlichst gewünscht habe. Aber dazu später...

Naja, miese Nummer einfach abzuhauen. Aber definitiv besser als eine dramatische Szene mit Geflenne und Kotzerei bei einer Hochzeit. 

Am nächsten Morgen, sah die Welt nicht anders aus. Sondern genauso beschissen, wie gestern Abend. Dummes Sprichwort!
„Diesmal bin ich ganz weg!“, schrieb ich ihm vor meiner Abreise.
„Was soll das heißen?“, antwortete er mir. „Das wars mit uns...“
„Okay, kann ich verstehen.“ Ach, wie nett. Wirklich? Kannst du nicht. Wirst du auch nicht.
„Meinst du es wird komisch wenn wir uns zufällig sehen?“, fragte er. „Nein.“, antwortete ich. Und damit war es vorbei. Ganz still und leise. Ohne Drama, ohne Tränen. Es war okay. Ich war weit weg.

Einige Zeit später ohne jeglichen Kontakt eine Nachricht im Facebook-Messenger: „Willst du mich verarschen? Du erzählst mir, dass du mich willst und fängst zwei Wochen später was mit nem anderen an?“
Tja, was sollte ich antworten? Mit ihm ist es, wie am Bahnhof stehen und auf ein Flugzeug warten, was nie kommt. Also hab ich die Bahn genommen um weiter zu kommen.
Es war sein Ego, was da laut aufschrie. Nichts anderes. Die Tatsache, dass er nicht mehr mit mir tun kann was er will.
„Ja, hier läuft auch alles“, schrieb er weiter. „Am Wochenende besucht mich das Mädchen, was ich im Urlaub kennengelernt hab.“
Ein K.O. von Mike Tyson fühlt sich sicher besser an als das was diese Zeilen in mir auslösten. Mir wurde schlecht. Ich hatte das Gefühl kotzen zu müssen. Die Tränen, die beim Abschied nicht flossen, trauten sich jetzt raus.
Auf Facebook sah ich dann bei meinen Neuigkeiten was die beiden alles so unternahmen. Mit mir war er nicht mal einen Kaffee trinken oder wollte sonst mehr über mich erfahren. Aber es war genau das was ich brauchte. Schluss. Freundschaft beendet – ich will nichts mehr sehen. Handy-Nummer gelöscht – ich will nichts mehr hören.

Vier Jahre in 15 Kapiteln, 45 Seiten, 78.300 Wörtern und 464.985 Zeichen. Dabei hätte es nur ein Wort gebraucht um ihn zu beschreiben: Bastard!
Mr Perfect ist nicht Mr Right. Er ist ein mieser Kerl und miese Kerle tun miese Dinge. Verblendet wurde meine sonst so klare Sicht durch die Sex-Trance, seine Gefühlsgeduselei und sein schauspielerisches Talent.
Aber manchmal, ja, da geht es nicht um ein Happy End, da geht es einzig und allein um die Geschichte. Aber aus Fehlern lernt man schließlich. Und ich bereue nichts. Denn dafür war der Sex einfach zu gut. Die Orgasmen bleiben. Den Rest löscht mein Gehirn von ganz allein. Das tut es nämlich automatisch mit Dingen, die ich in meinem Kopf einfach nicht mehr brauche.

Es tut mir für alle wahnsinnig leid, die sich mit mir bis zu letzt dieses Happy End à la Hollywood gewünscht haben.
Ich entschuldige mich auch bei meinen Freundinnen, welche sich den Mist vier Jahre geduldig anhören mussten.

Keine Fortsetzung mehr. Ende.

Dafür gibt es natürlich andere Geschichten von mir, die nur darauf werten von euch gelesen zu werden.

Cheers!

1 Kommentar:

  1. Hat Spaß gemacht zu lesen. Du hast es echt drauf!Schreib bitte weiter
    Grüße Daniel

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